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14.11.2025

Jugendsozialwerk-Gründer übergibt Leitung

Nach über drei Jahrzehnten an der Spitze des Jugendsozialwerks übergibt Hans Eglin die Leitung an die nächste Generation. Der Gründer und langjährige Geschäftsführer der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL JSW verabschiedet sich. Unter seiner Leitung entwickelte sich aus den einfachen Anfängen im Jugendzentrum Liestal eines der führenden Sozialunternehmen der Region.

Schon als Jugendlicher war Hans Eglin in den Jugendgruppen des Blauen Kreuzes aktiv. Später leitete er Ferienlager und Jugendgruppen und fand darin seine Berufung.

Vom Jugendzentrum bis zum Sozialwerk
Während seiner Ausbildung Ende der 80-iger Jahre zum Jugendarbeiter stiess er auf ein Inserat der Stadt Liestal: Gesucht wurde eine Kommission zur Umnutzung des alten Feuerwehrmagazins. Hans Eglin meldete sich und legte damit den Grundstein für das Jugendzentrum Liestal.Das Angebot traf einen Nerv. «In den Anfangsjahren wurde das Splash, so hiess es damals, regelrecht überrannt», erinnert sich Hans Eglin. Neben Freizeitaktivitäten rückten bald auch soziale Themen in den Vordergrund: «Als engagiertes Team ermöglichten wir individuelle Lösungen und Hilfestellungen. Ohne genau zu wissen, wie es werden könnte, entwickelten wir in diesen ersten Jahren die Vision von Wohnangeboten, Arbeitsintegration und Gemeinschaftsangeboten.»

Aufbruch und Wachstum
Der Weg vom Jugendzentrum zur heutigen Stiftung war geprägt von Offenheit und Initiative. «Wir nannten es die Strategie der offenen Türen», sagt Hans Eglin. Ein entscheidender Schritt war die Erbschaft des Hotels Falken in Liestal – der Startpunkt für den Ausbau der Angebote. Mit dem Bernhardsberg in Oberwil und den Jugendwohngruppen im Park in Basel kamen weitere Standorte hinzu. Bald folgten neue Programme wie Take off, das Jugendliche in schwierigen Phasen zwischen Schule und Beruf unterstützt.Aufgrund des starken Wachstums wurde aus dem damaligen Verein die Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL gegründet. Seither ist das JSW mit einem breiten Netzwerk an Fachleuten stetig gewachsen, mit Aufträgen von Gemeinden, Kantonen und Bund.

Rückschläge und Vertrauen
Neben Erfolgen blieben auch Rückschläge nicht aus. Der Vollbrand des Falken im Jahr 2004 war einer der schwersten Momente. Ebenso forderten personelle Herausforderungen oder die Aufgabe einzelner Projekte das Team.«Die Kraft und den Rückhalt in all den Jahren erfuhr ich in meinem Vertrauen auf Gott, im Team mit den Mitarbeitenden und von meiner Familie. Dafür bin ich sehr dankbar», sagt Hans Eglin.

Ein Werk mit grosser Wirkung
Heute beschäftigt das JSW rund 300 Mitarbeitende. Es bietet 120 betreute Wohnplätze, verteilt in der ganzen Region, 260 Plätze für Arbeitsintegration sowie im Auftrag verschiedener Gemeinden 12 Jugendzentren, 19 Standorte für Schulsozialarbeit und 7 Standorte für schulergänzende Tagesstrukturen für 280 Kinder. Auch zwei Ferienpässe mit jährlich 1500 Kindern ergänzen das Angebot. Finanziert wird das Werk über Leistungsaufträge der öffentlichen Hand, wirtschaftliche Eigenleistungen und Spenden.

Stabwechsel an die nächste Generation
Seit 1. September 2025 hat der 40-jährige Marco Ferraro nach einer mehrmonatigen Einarbeitungszeit die Geschäftsführung übernommen. Hans Eglin bleibt dem JSW als Mitglied des Stiftungsrats erhalten und damit auch dem Werk, das er mit Leidenschaft und Überzeugung aufgebaut hat.

Hans Eglin (65), verheiratet, 4 erwachsene Kinder, 6 Enkelkinder, wohnhaft in Sissach, absolvierte eine Lehre als Werkzeugmacher, dann eine soziale Ausbildung als Jugendarbeiter und später ein Nachdiplomstudium in NPO-Betriebswirtschaft. 2002 gründete er aufgrund des starken Wachstums der Arbeit die Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL und leitete sie bis zu seiner Pensionierung.

Die Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL JSW ist eine Dienstleisterin für Jugend- und Sozialarbeit und engagiert sich in der Sucht- und Präventionsarbeit sowie in der sozialen und beruflichen Integration. jsw.swiss

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